Im Juni registrierte das RKI in Deutschland im Wochendurchschnitt pro Tag circa 430 neue Corona-Infizierte. Ende Juli waren es etwa 600, am 4. August schon über 700 und am 13. August sogar durchschnittlich 985 neue Fälle pro Tag innerhalb der letzten 7 Tage. Auch wenn dieser Anstieg zum Teil mit der Testung von Reiserückkehrern zu tun hat, erfolgten auch in der 32. Meldewoche (2. bis 9. August) immer noch 69% der Neuinfektionen in Deutschland. Das Virus breitet sich weiter in der Fläche aus. Aktuell verzeichneten nur noch 41 Landkreise keine Neuinfektionen in den letzten 7 Tagen, während es am 12. Juli noch 125 Kreise waren.

Zur Situation im bevorstehenden Herbst hat Prof. Christian Drosten einen sehr lesenswerten Artikel für DIE ZEIT verfasst, der am 5. August veröffentlicht wurde und mittlerweile auch ohne Abonnement im Internet zur Verfügung steht. „Ein Plan für den Herbst“ beschreibt zunächst die Unterschiede zwischen der jetzigen Situation und der Lage im Frühjahr. Danach erläutert er die Bedeutung von Mehrfachübertragungen (Clustern) für die Epidemie. Dabei greift Drosten Erfahrungen aus Japan auf und beschreibt konkrete Möglichkeiten, was wir alle und die Gesundheitsämter tun können, um die Neuinfektionen in einem erträglichen Maß zu halten. Schließlich geht er auf die Corona-Diagnostik ein und fordert Tests auf Infektiosität statt Infektion (darum ging es auch in meinem gestrigen Blog-Beitrag).

Alles in allem – Drostens Plan ist unbedingt lesenswert!