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Priv.-Doz. Dr. med. Gratiana Steinkamp
Dipl.-Psych. Dr. Gerald Ullrich

„Ansteckende Zeiten“

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Unter diesem treffenden Titel wurde jüngst in der REPUBLIK ein sehr schöner Essay veröffentlicht, der sich mit den gesellschaftlichen Veränderungen infolge der Pandemie sowie den Gründen für Veränderungsbereitschaft und Beharrungsvermögen in der Gesellschaft befasst. Die Journalisten Marie-José Kolly, Constantin Seibt und Cinzia Venafro wollten darin der Frage nachgehen, wie sich Gewohnheiten in einer Gesellschaft verändern, und was im konkreten Fall der Pandemie die Treiber der Veränderung sind: Wissen, Angst – oder Zwang?

Das Ganze ist eine Komposition mehrerer kurzer Interviews, wobei dem Erscheinungsort der Online-Zeitung entsprechend alle interviewten Spezialisten aus der Schweiz stammen. Zu Worte kommen ein Psychoanalytiker (mit erfreulich „unanalytisch“-pragmatischen Ansichten), ein Ökonom, eine Epidemiologin (die vergleichsweise blass bleibt, was nicht wirklich verwundert, denn die Fragestellung geht mehr ins Gesellschaftliche als ins Medizinische), der Gründer einer Werbeagentur, die den staatlichen Auftrag der Öffentlichkeitsarbeit im Pandemiefall umzusetzen hatte, sowie schließlich eine Soziologin.

Zu lesen ist der interessante Text hier.

Und gleich noch ein paar Worte zu der REPUBLIK: es ist ein spannendes journalistisches Projekt, bei dem eine heterogene Gruppe  von Journalisten gewissermaßen die Direktvermarktung entdeckt hat, also ohne einen Verlag und einen Printbereich auskommt. Abonnenten der Online-Zeitung, die keinen Umsonstbereich (und keine Werbung) hat, sind für die Journalisten zugleich ihre „Verleger“. Und als solche werden die Abonnenten-Verleger auch angesprochen und einbezogen, das heißt es werden z.B. die redaktionellen Überlegungen ebenso wie ökonomische Kalküls offen dargelegt.

Zwar ist Manches darin durch den Bezug auf die Schweiz für den deutschen Leser nicht weiter brauchbar, aber in jeder Ausgabe gibt es sehr interessante Recherchen und Beiträge, zumal das sprachlich-textliche Niveau in der Regel hoch ist, also nicht im Sinne von schwierigen, sondern im Sinne von ausdrucksstark geschrieben Texten.

Wer durch diese Werbung Interesse auf Mehr verspürt, findet hier ausführliche Informationen zum „Projekt R“ und der Schweizer REPUBLIK.

1 Comment

  1. Brigitte Hirschhausen

    Sehr spannender Text in einer angenehm zu lesenden Sprache! Das teile ich gern.

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