Wer schon einmal von urgewald (mit “d”!) gehört oder gelesen hat, kann getrost zur nächsten Mitteilung überwechseln.

Für alle anderen aber möchte ich sagen, dass urgewald eine sehr kleine, ungemein wirkmächtige, überwiegend aus Frauen bestehende Organisation mit Hauptsitz in der Nähe von Münster ist, die sich für Menschenrechte sowie den Schutz der Umwelt einsetzt. Gegründet wurde sie 1992 von einer absolut unerschrockenen und beeindruckend zielstrebigen Deutschen (mit Sozialisation in Amerika), nämlich Heffa Schücking, die als Biologin sowohl den Regenwald Brasiliens als auch die dort lebenden indigenen Völker bedroht sah und sich schon vor Jahren für deren Rettung einzusetzen begann.

Die Arbeitsweise dieser kleinen, gewaltlosen “Kampftruppe” ist dabei deutlich verschieden von anderen NGO Playern, denn medienträchtige Großereignisse, wie das Erklettern von Schornsteinen, um dort Transparente anzubringen usw., sind nicht so sehr ihr Ding, weil solche Aktionen nicht selten im Symbolischen stecken bleiben, zwar ggf. viel Spendengelder sprudeln lassen, aber die beklagten Zustände eben so nicht verändern.

Urgewald geht ganz im Sinne des Kapitalismus vor: Aktie kaufen, damit Stimm- und Rederecht auf einer Aktionärsversammlung erwirken – und dann den anderen Aktionären die Augen öffnen, was für unsägliche Schweinereien mit dem Geld der Aktionäre begangen werden. So, oder so ähnlich ist die “Masche”. Also: dem üblen Machen den Geldhahn zudrehen. Um das Hinzubekommen, muss man der Spur des Geldes folgen. Und darin ist urgewald ganz groß! Und inzwischen in Kreisen der üblen Macher dafür auch gefürchtet.

Bruce Rich, der wie Gratiana Steinkamp und ich zu den Mitbegründern der “urgewald Stiftung” gehört, mit der die finanzielle Grundlage dieser beeindruckenden Gruppe konsolidiert werden soll, sagte über das dort eingezahlte Spendengeld einmal: “In meinen Augen können Sie keine kosteneffizientere Spende tätigen als die für urgewald. Im Hinblick auf Spenden als Investition kenne ich keine NGO, die effektiver arbeitet als urgewald. [One could not have a more cost-effective donation, in my view, than to help urgewald. In terms of donor investment, it’s the most effective of any NGO’s I know]”.
Und dieser Bruce Rich aus Washingten ist nicht irgendwer, sondern ein wirklicher Kenner (siehe Wikipedia), so dass seine Worte einem “Ritterschlag” gleich kommen!

Nachdem die mutigen Frauen von urgewald in der Vergangenheit schon Vielen das Fürchten gelehrt haben, sind sie nun ernsthaft besorgt, selbst unter die Räder zu geraten – von so etwas Unsichtbarem wie Corona. Denn die mediale Fokussierung auf die Gesundheitskrise und die darüber angestoßene ökonomische Globalkrise lässt alle Organisationen nervös werden, deren Handlungsspielraum davon abhängt, dass es Leute gibt, die Geld für sie “übrig” haben.

Habe ich genug Interesse geweckt? Ich hoffe es. Der Blick auf die Seiten von urgewald lohnt sich!
Besonders ans Herz legen möchte ich auch die Broschüren von urgewald, wie etwa “Die Waffen Ihrer Bank”, in der das Team dem staunenden Leser vor Augen führt, was mit dem arglos bei der eigenen Bank geparkten Geld so alles unternommen wird auf dieser Welt…

Leute wie Frau Schücking und die Frauen und Männer, die sie um sich geschart hat, braucht unsere Welt jedenfalls. Und genügend Leute, die das nicht nur bestaunen, sondern auch unterstützen!